Über uns

Die Geschichte der Freiwillige Feuerwehr Painten

Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Painten beginnt Ende des 19. Jahrhunderts. Im Protokollbuch ist der 10. März 1883 als Gründungstag ausdrücklich festgehalten. Während aus den alten Unterlagen der Feuerwehr als erster Kommandant ab dem Gründungsdatum der Gastwirt Christoph Liebl hervorgeht, fehlt in den Annalen zunächst ein Vorstand der Wehr. Am 8. Oktober 1893 wurde Johann Schmid zum 1. Vorstand gewählt, wobei aus dem Protokolltext zu schließen ist, dass dieses Amt damit zum ersten Mal besetzt wurde. Die Anfangsjahre standen dann ganz im Zeichen der nicht vorhandenen aber dringend notwendigen Uniformen und Ausrüstung für die Mitglieder der neuen Wehr. Bei einem Mitgliedsbeitrag von 5 Pfennig pro Monat dauerte es dann bis 1892, ehe die Generalversammlung eine entsprechende erste Anschaffung beschließen konnte. Hierbei erhielten alle Mitglieder „welche seit 10. März 1883 als Gründungstag unserer Feuerwehr angehören ....“, die Uniform, die aber Eigentum des Vereins blieb, für eine Mark. Bedingung war jedoch, dass sie ihren Verpflichtungen (Teilnahme an den Übungen, Zahlung der Monatsbeiträge und mindestens noch drei weitere Jahre Dienst in der Feuerwehr) pünktlich nachkamen. Wer innerhalb dieser drei Jahre aus dem Verein austrat oder „aus einem gesetzlichen Grunde nach unserem Statut“ ausgeschlossen wurde, musste pro Jahr eine Mark nachentrichten. Alle Aktiven, die erst 1886/87 der Wehr beitraten, hatten sich an den Uniformen mit 5 Mark bzw. 5 Mark und 50 Pfennig zu beteiligen. Im Jahre 1892 wurde von der Vereinsversammlung die deutliche Anhebung des Monatsbeitrages von 5 Pfennig auf 10 Pfennig beschlossen und führte zu einem langsam steigenden Kassenbestand. Sind dies aus heutiger Sicht kleine Pfennigbeträge, so war es damals eine Beitragsanhebung um hundert Prozent. Durch die gestiegenen Einnahmen war man bald auch in der Lage die Ausrüstung der Aktiven zu verbessern. Am 24. Mai 1896 wurde durch den Verwaltungsrat beschlossen, „sämtliche Mannschaft der Spritzen-Abteilung mit Messinghelmen und Gurten auszurüsten“. Nicht besonders gut dürfte damals die Übungsmoral gewesen sein, denn sonst hätte es des Beschlusses, dass sämtliche Mitglieder, die drei Übungen unentschuldigt ferngeblieben waren, aus dem „Corps“ der Feuerwehr auszuschließen, nicht bedurft. Auf der Grundlage dieser Regelung wurden bereits 1896 vier Mitglieder aus der Wehr ausgeschlossen.

 

Größter Einsatz der Geschichte – der Kirchenbrand 1899

 Der „Paintner Brand“ vom 14. Mai 1899 war für die örtliche Feuerwehr sicherlich der größte und zugleich herausragendste Einsatz in ihrer nunmehr über 120-jährigen Geschichte. Leider fehlt zu dieser Brandkatastrophe jeglicher Protokollbucheintrag. Nach Zeitungsberichten dauerte es vom Ausbruch des Brandes (vormittags 10 ¼ Uhr) bis gegen 2 Uhr nachmittags, ehe dem verheerendem Feuer Einhalt geboten werden konnte. Zusammen mit der FFW Painten kämpften insgesamt weitere 19 Nachbarfeuerwehren gegen die wütenden Flammen, die den ganzen nordwestlichen teil des Marktfleckens in Schutt und Asche legten. Die Arbeit der Wehren wurde dabei durch einen akuten Wassermangel sowie durch den heftigen Wind mit dem damit verbundenen Funkenflug stark erschwert. Der Gesamtschaden wurde anschließend auf etwa 400.000 DM geschätzt und war, weil es sich bei den Betroffenen meist um minderbemittelte Leute handelte, zu einem Viertel durch Versicherungen abgedeckt.  

 

Erste Vereinsfahne

Im Jahre 1900 wurde dann erstmals eine Vereinsfahne angeschafft und ab 1902 bestimmte die Wehr das „Gasthaus zur Post“ als ihr Vereinslokal. Der Ausbruch des ersten Weltkrieges wirkte sich auch auf den Mitgliederstand der Feuerwehr negativ aus und so wurde dem 1. Bürgermeister Sebastian Bayer für die Zeit von 1916 bis 1919 die Vertretung der Vorstandschaft übertragen. Etwas verspätet hielt der Verein im September 1926 im kleinen Rahmen sein 40-jähriges Stiftungsfest im Vereinslokal „Zur Post“ ab, das kurz darauf, ab Juni 1928 in die Gastwirtschaft Michael Pernpeintner verlegt wurde. Aus dem gleichen Jahr datiert auch der Beschluss, dass als Musikkapelle bei Veranstaltungen jedes Mal die Kapelle Landfried angestellt wird. Die Ortschaft Rothenbügl als damals noch selbständige Gemeinde wurde 1930 in den hiesigen  Feuerwehrbezirk und damit in die Feuerwehr Painten eingegliedert. Im Pernpeintner’schen Gasthaus in Painten fand im Juli 1933 die große Bezirksfeuerwehrversammlung statt, an der die Vertreter von nicht weniger als 69 von insgesamt 73 Wehren des Bezirkes Parsberg vertreten waren. Bemängelt wurde hierbei die immer noch im argen liegenden Wasser- und Wegeverhältnisse, die im Sinne des Brandschutzes einer baldigen Verbesserung bedürfen. Nach den harten Kriegsjahren mit wenig Aktivitäten in den Vereinen fand am 4. Mai 1947 erstmals wieder eine ordentliche Generalversammlung der FFW Painten mit Neuwahl der Vorstandschaft statt. Es dauerte dann aber bis hinein in die fünfziger Jahre, ehe sich das Vereinsleben wieder normalisierte und regelmäßige Versammlungen, Christbaumversteigerungen und Theateraufführungen stattfanden.

Das erste größte Fest der Nachkriegszeit in Painten sollte dann am 26. Juni 1955 das verspätete 70-jährige Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr, verbunden mit einer Fahnenweihe werden, an dem 37 auswärtige Wehren teilnahmen. Der Marktplatz diente damals als Festplatz und die zahlreichen Gäste wurden in den örtlichen Gasthäusern verpflegt. Der Jubelverein mit 80 Personen nahm im Vereinslokal Pernpeintner sein Festmahl ein.

 

Erstes Löschfahrzeug nach der Gebietsreform

Die moderne Zeit hielt 1958 mit dem Kauf des ersten Motorlöschgerätes durch die Marktgemeinde auch bei der Feuerwehr seinen Einzug und machte ab sofort neuartige Übungsmethoden und die Ablegung der Feuerwehrleistungsprüfung möglich. Nach Rothenbügl (1930) brachte die Gebietsreform des Jahres 1972 erneut eine Ausweitung des Vereinsbezirks auf die Orte Berg, Mantlach und Netzstall. Im gleichen Jahr erhielt die FFW Painten ihr erstes Löschfahrzeug und auch ein Wechsel des Vereinslokals wurde notwendig. Das Gasthaus Pernpeintner schloss und seitdem hat der Verein im Gasthaus Johann Sandl sein neues Zuhause. Feierte der Verein 1973 sein „Neunzigjähriges“ noch im kleinen Rahmen, so feierte 10 Jahre später ganz Painten drei Tage mit „seiner“ Feuerwehr das 100-jährige Gründungsfest ganz groß. Insgesamt 69 örtliche und auswärtigen Vereine beteiligten sich vom 17. bis 19. Juni 1983 zusammen mit vier Musikkapellen an diesem stolzen Tag der Wehr.

  

FFW Painten – heute eine moderne Feuerwehr

Einen Meilenstein in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr brachte das Jahr 1988 unter dem seit 1981 amtierenden Kommandanten Oskar Paulus mit der Fertigstellung des neuen Feuer-wehrgerätehauses an der Brandhofstraße. Nach einer rund zweijährigen Bauzeit, 4.700 ehrenamtlichen Arbeitsstunden von 110 Helfern und rd. 250.000 DM Investitionskosten für die Marktgemeinde und zu dieser Zeit noch großzügigen Staatszuschüssen konnte der Bau schließlich seiner Bestimmung übergeben werden. Das neue Gerätehaus schuf auch die Voraussetzungen für den nächsten Schritt, die weitreichende Modernisierung der Ausrüstung. Im September 1989 kam die Marktgemeinde den Forderungen der Landkreisführung nach und beschloss den Kauf eines Löschgruppenfahrzeuges LF 16. Man war fortan bestens gerüstet, da dieses Fahrzeug über einen Wassertank, Atemschutz und die Zusatzbeladung für die technische Hilfeleistung verfügt. Doch diese kostenaufwendig Investition forderte nicht nur die Gemeindekasse. Auch die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr standen vor einem technisch gut ausgerüsteten Gerät, das von den Feuerwehrmännern unzählige zusätzliche Übungsstunden abverlangte, da mit dieser Ausrüstung der Aufgabenkreis der Freiwilligen Feuerwehr Painten um einiges erweitert wurde.  

 

Erweiterung fast ohne kommunale Unterstützung

Eben dieser immer größer werdende Aufgabenkreis und die damit immer mehr werdenden Geräte und Ausrüstungsgegenstände ließen das bestehende Gebäude nach rund 12 Jahren aus allen Nähten platzen, so dass die Landkreisführung bei der turnusmäßigen Besichtigung eine  Gebäudeerweiterung für unumgänglich hielt. Und gerade hier legten sich die Paintner Feuerwehrmänner wieder mächtig ins Zeug. Nach zweijähriger Bauzeit wurde, selbstverständlich wieder in Eigenregie, ein Gebäudeanbau erstellt, der den Gemeindehaushalt minimal belastete. Die Verantwortlichen um Oskar Paulus schafften es, den Anbau großteils über Sponsoren zu finanzieren. Nachdem das 120-jährige Gründungsfest im Mai 2003 im Rahmen eines „Tag der offenen Tür“ klein gefeiert wurde, hat die Mitgliederversammlung bereits zwei Jahre später in der Jahreshauptversammlung 2005 beschlossen, anlässlich des 125-jährigen Jubiläums ein dreitägiges Fest auszurichten. Und so fand nach gut zweijähriger Vorbereitungszeit vom 30. Mai bis 01. Juni 2008 ein unvergessliches Fest für die gesamte Marktgemeinde Painten statt.